Am Ende des zweiten Schuljahres sollte ein Schulkind altersentsprechende Texte problemlos, flüssig und sinnentnehmend lesen können. Abneigung gegen das Lesen, holpriges und
stockendes Buchstabieren und vor allem fehlendes Leseverständnis sind ernst zu nehmende Warnsignale, die Eltern und Lehrer nicht ignorieren sollten. Falsch wäre hier der Satz: „Das wird schon
noch werden!“ Genauso falsch wäre aber auch der Satz: „Du musst mehr üben!“. Zuerst muss in einem sorgfältigen Testing die Ursache gefunden werden, denn die Folgen einer Leseschwäche sind
weitreichend.
Das leseschwache Kind verpasst den Anschluss an den Leistungsstand seiner Klasse schnell. Es hat nicht nur im Fach Deutsch Probleme, sondern bekommt auch in allen anderen
Fächern speziell in Mathematik große Schwierigkeiten, bei denen eigenständiges Lesen zur Lösung von Aufgaben benötigt wird.
Außerdem ist bekannt, dass eine Leseschwäche bald auch eine Rechtschreibschwäche nach sich zieht. Das Kind kann seine schriftlichen Arbeiten nicht korrigieren, wenn es die
Wörter nur mühsam erlesen kann.
Nicht immer kann eine adäquate Leseförderung innerhalb der schulischen Möglichkeiten stattfinden. Auch das häusliche Üben bringt oft nicht den gewünschten Erfolg. Zuerst
müssen die Ursachen gefunden werden, damit Eltern ihr Kind entsprechend unterstützen können.
Je nachdem, wie ausgeprägt die Leseschwäche ist, dauert das Training 1 bis 2 Jahre, in denen Sie und Ihr Kind 1x im Monat in die Trainingsstunde kommen. In jeder Stunde wird der Lernfortschritt festgestellt und das weitere Training darauf abgestimmt.